Welche Heizung für Ihr Haus

Die wichtigsten Heizungssysteme im Überblick - Ölheizung, Gasheizung und Solarthermie


Zu den gängigsten Heizungssystemen gehören die Ölheizung, die Gasheizung und die Solarthermie. Wie die einzelnen Heizungssysteme funktionieren und welche Vor- und Nachteile sie haben, erfahren Sie hier.

Die wichtigsten Heizungssysteme - wie sie funktionieren sowie ihre Vor- und Nachteile

1. Die Ölheizung

Die Ölheizung zeichnet sich durch eine bewährte und zuverlässige Technik aus, die seit Jahrzehnten nach demselben Prinzip funktioniert. Das Heizöl wird über eine Ölleitung zur Heizung gepumpt, wo es über eine Düse versprüht und im Brenner verbrannt wird. Durch den Verbrennungsvorgang entsteht Wärme, mit der das Heizungswasser erwärmt und über ein Rohrsystem zum Beheizen der Räume verwendet wird.

Bis in die 1980er Jahre wurden sogenannte Konstantkessel verwendet, deren Temperatur konstant auf einem gleichbleibenden Niveau gehalten, wodurch nur 35 bis 60 Prozent als Heizwärme genutzt wurde. Die Weiterentwicklung sind sogenannte Niedertemperaturheizungen (NT-Heizungen), die mit variablen Temperaturen abhängig vom Wärmebedarf heizen, wodurch vor allem der Verbrauch gesenkt werden konnten. Die aktuellste Variante sind Brennwertheizungen, bei denen auch die Abgaswärme zum Heizen verwendet wird, und die deshalb die sparsamste Ölheizung mit den geringsten Emissionen ist.

Vor- und Nachteile einer Ölheizung

Für eine Ölheizung ist kein Anschluss an ein Gas- oder Fernwärmenetz notwendig. Sie bedeutet außerdem Unabhängigkeit von Energieversorgern. Heizöl kann auf Vorrat und im Zeitpunkt eines Niedrigpreisniveaus gekauft werden. Neueste Ölheizungen sind sparsam im Verbrauch und weisen niedrige Emissionen auf und sind beispielsweise mit Solarthermie kombinierbar. Nachteilig ist, dass die Heizölpreise nicht vorhersehbar sind und es sich um eine begrenzte Ressource handelt. Im Keller muss ausreichend Platz für einen Heizöltank vorhanden sein, was Heizölgeruch bedingen kann.

2. Die Gasheizung

Wichtige Elemente einer Gasheizung sind der Brenner, der Wärmetauscher, die Heizungsregelung und die Umwälzpumpe, die als Heizkessel bezeichnet werden. Im Brenner wird das Gas verbrannt. Die so entstandene Wärme wird über den Wärmetauscher an das Heizungswasser abgegeben, das wiederum über die Umwälzpumpe zum Heizkörper gepumpt wird. Ein bodenstehendes Gerät oder eine wandhängende Therme sind die beiden Alternativen für eine Gasheizung, wobei bodenstehende Kessel leistungsfähiger sind. Die modernste Variante sind Brennwert-Gasheizungen, die die auch die Abwärme als Heizenergie verwenden und neben Erdgas und Flüssiggas auch mit Biogas betrieben werden können.

Vor- und Nachteile einer Gasheizung

Gasheizungen sind die in Deutschland am häufigsten verwendeten Heizungssysteme. Das liegt an der hohen Energieausbeute und dem sehr hohen Wirkungsgrad, den Gasheizungen mit der Brennwerttechnik erzielen. Gas zeichnet sich auch dadurch aus, dass es ausgesprochen umweltfreundlich ist. Ein weiteres Plus ist die Erdgasleitung, die direkt ins Haus führt, sodass kein Lagerplatz für den Brennstoff benötigt wird und teure Brennstofftransporte entfallen. Das gilt übrigens auch für den Schornstein, der ebenfalls entbehrlich ist. Gasheizungen sind flexibel hinsichtlich der Standortwahl und können nahezu überall aufgestellt und aufgehängt werden. Gasheizungen mit Brennwerttechnik heizen nicht nur, sondern eignen sich auch für die Warmwasseraufbereitung. Auch bei Gasheizungen besteht die Möglichkeit einer Kopplung mit Solarthermie oder Wärmepumpen. Als nachteilig können sich steigende Gaspreise erweisen, begünstigt durch die Abhängigkeit von ausländischen Gaslieferanten.

3. Die Solarthermie

Die Funktionsweise der Solarthermie ist schnell erklärt. Sie wandelt Sonnenenergie in Wärme um, die zur Warmwasseraufbereitung oder als Heizwärme genutzt wird. Meist auf dem Dach montierte Sonnenkollektoren fangen die Sonnenenergie auf und leiten sie mit Hilfe einer in Rohren verlaufenden Flüssigkeit an einen im Haus befindlichen Warmwasserspeicher weiter. Die Wärme wird über einen Wärmetauscher an das Wasser im Wasserspeicher übertragen, wobei die abgekühlte Wärmeträgerflüssigkeit wieder zurück zu den Sonnenkollektoren fließt. Abhängig vom Standort, von der baulichen Substanz und der Ausrichtung einer Immobilie kann die Nutzung der bisherigen Heizung entsprechend reduziert werden.
Übrigens unterscheidet sich die Solarthermie von der Photovoltaik dadurch, dass die Solarthermie Wärme aus Sonnenenergie gewinnt, während die Photovoltaik Sonnenstrahlen in Strom umwandelt.

Vor- und Nachteile der Solarthermie

Der entscheidende Vorteil der Solarthermie auch gegenüber anderen Heizungssystemen ist, dass sie Wärme aus der Energie der Sonne gewinnt, die in unbegrenztem Maß, umweltfreundlich und kostenfrei zur Verfügung steht. Das bedeutet Unabhängigkeit von Preisschwankungen energetischer Ressourcen sowie Unabhängigkeit von Energiekonzernen. Eine Solarthermie-Anlage setzt kein die Umwelt schädigendes Kohlendioxid frei, was allerdings nicht für ihre Herstellung gilt. Die Technologie selbst ist mittlerweile erprobt. Nachteilig ist, dass die Installation der Solarthermie auf dem Dach kostspielig ist, wobei zuvor die staatliche Förderung ausgelotet werden sollte. Wie effizient eine solche Anlage ist, ist auch abhängig von den Schwankungen der Dauer und der Intensität der Sonneneinstrahlung und der damit zusammenhängenden Unbeständigkeit der Energiequelle Sonne. Die Schwankungen werden durch den Wärmespeicher in einem gewissen Maß, abhängig von dessen Größe, ausgeglichen. Wichtig zu wissen ist, dass manche Anlagen einer Genehmigung bedürfen, was beispielsweise für eine im Garten aufgebaute Anlage oder für bewegliche Sonnenkollektoren auf dem Dach gilt.