Holzhaus

Zurück zur Natur - das Holzhaus


Längst steht ein Holzhaus qualitativ nicht mehr hinter einem Haus in Massivbauweise zurück. Stattdessen gehört Holz mittlerweile zu den am häufigsten verbauten Baustoffen, was unter anderem an der positiven Ökobilanz von Holzhäusern liegt. Holzhaus ist nicht gleich Holzhaus, und so stehen einem Bauherrn beim Bau eine große Zahl an verschiedenen Bauweisen und Stilen offen.

Das Holzhaus und seine unterschiedlichen Bauweisen
Zurück zur Natur lautet das Motto beim Bau eines Holzhauses, denn ökologisch bauen steht bei einem Holzhaus im Vordergrund. Die einzelnen Bauweisen und Stile zeichnen sich jeweils durch bestimmte charakteristische Merkmale aus.

  • Das Blockhaus wird auch Blockbohlenhaus genannt, bei dem die Wände aus Baumstämmen oder Bohlen gefertigt sind, die übereinander geschichtet werden, wobei die Stämme und die Teile eines Blockhauses überwiegend industriell vorgefertigt werden. Neben den runden, geschälten Baumstämmen werden heutzutage auch Vierkanthölzer verwendet, die dann als Einzellamellen miteinander verleimt werden. Blockhäuser werden eher in Kanada oder in Skandinavien nachgefragt, während sie in Deutschland vergleichsweise nur eine Marktnische besetzen und von Individualisten favorisiert werden.
  • Holzrahmenhäuser oder Häuser in Holztafelbauweise werden überwiegend im Fertigbau eingesetzt. Für den Holzrahmenbau charakteristisch ist das Holzgerüst aus senkrechten und waagrechten Stäben, das die statischen Funktionen im Haus übernimmt. Diese flächigen, selbsttragenden Holzkonstruktionen werden auch Tafeln genannt. Sie werden mit Dämmstoffen gefüllt, mit Platten verkleidet und anschließend mit diagonal eingebrachten Streben stabilisiert. Sie sind beim Verlassen des Werks bereits mit Fenstern, Türen und Leerrohren ausgestattet und werden erst auf der Baustelle zu einem Holzhaus fertig montiert.
  • Das Schwedenhaus zeichnet sich nicht nur durch Energieeffizienz aus, sondern ist auch ein absoluter Blickfang. Es hat regelmäßig ein bis zwei Geschosse, Sprossenfenster, eine hölzerne Veranda, eine große Gaube sowie ein Satteldach und zeichnet sich durch einen kräftigen Farbanstrich aus. Auch in Deutschland werden vermehrt Schwedenhäuser nachgefragt, die meist als Fertighäuser in Holzständerbauweise angeboten werden.
  • Die Holzständerbauweise wird dem Fachwerkbau zugeordnet. Das tragende System dieser Bauform sind Ständer, die von der Schwelle bis zum Dach durchgehend und gleichzeitig Seitenwände sind. Die Zwischenräume heißen auch Gefache und werden meist mit einer Mischung aus Holz und Lehm oder mit Ziegelwerk gefüllt. Die am häufigsten verwendeten Holzarten sind Eiche und Tanne, die sich als besonders witterungsbeständig erwiesen haben und vor Fäulnis schützen.
  • Es ist auch möglich, ein Holzhaus in Massivbauweise zu errichten, die sich von anderen Bauweisen durch den durchgehend massiven Elementaufbau unterscheidet. Von der Konstruktion her handelt es sich um Brettschichtholz oder Brettsperrholz, wobei die einzelnen Lagen miteinander verleimt oder mit Drahtstiften oder Holzdübeln verbunden werden. Die massiven Holzbauelemente, die als Wand-, Dach- und Deckenkonstruktionen vorgefertigt werden, werden vor Ort zusammengeführt, so dass sehr kurze Bauzeiten von wenigen Tagen erzielt werden, was sich auch kostensparend auswirkt.


Das Holzhaus und seine positiven Eigenschaften
Bereits seit über 250 Jahren wird Holz in Deutschland aus nachhaltiger Forstwirtschaft gewonnen. Das bedeutet, dass nicht mehr Holz geerntet wird als im selben Zeitraum nachwachsen kann, wobei Deutschland die größten nutzbaren Holzvorräte in Europa besitzt. Doch nicht allein wegen seines verwendeten Rohstoffes Holz zeichnet sich ein Holzhaus aus.

  • Es besitzt darüber hinaus weitere positive Eigenschaften, zu denen auch ein positives Raumklima gehört, das bedingt ist durch den angenehmen und natürlichen Feuchtigkeitsgehalt in der Luft.
  • Charakteristisch für Holz ist seine hohe Rohdichte, die für eine lange Phasenverschiebung verantwortlich ist. Einfacher ausgedrückt ist es die schlechte Wärmeleitfähigkeit von Holz, die dafür verantwortlich ist, dass die durch Heizen erzeugte Wärme im Winter im Haus gehalten wird, während das Haus auch im Sommer wohltemperiert ist.
  • Im Vergleich zu anderen Bauweisen ist die Staubbelastung in einem Holzhaus vergleichsweise gering, so dass es gerade Allergikern eine gesündere Lebensweise ermöglicht.
  • Anders als gemeinhin behauptet wird, hält ein massives Holzelement Feuer sehr lange stand. Denn Holz enthält einen hohen Anteil an Wasser, das bei einem Brand zunächst einmal verdampft, wobei die oberste Holzschicht verkohlt und wie eine Art Schutzmantel wirkt. Der Abbrand wird dadurch verlangsamt, dass kein Sauerstoff mehr in das Holz eindringen kann. Bedingt durch die geringe Wärmeleitfähigkeit von Holz ist außerdem die Gefahr der Selbstentzündung ausgeschlossen.

Meist ebenso wenig bekannt wie der Brandschutz bei einem Holzhaus ist seine hohe Lebensdauer. Durch Qualitätssteigerungen in allen Bereichen wurde die Lebensdauer von einem Holzhaus in den vergangenen Jahren auf die Qualität eines Hauses in Massivbauweise angehoben. Das bedeutet, dass sich die Gesamtnutzungsdauer bei entsprechender Instandhaltung durchaus über mehrere Jahrhunderte erstrecken kann.