Das gilt es beim Kauf einer Fertiggarage zu beachten

Es gibt viele Gründe, den eigenen Pkw oder das Motorrad geschützt in einer Garage unterzustellen. Die Stellplatzfrage ist stets geklärt und Umwelteinflüsse wie Hagel oder Frost werden ebenso umgangen wie Vandalismus oder Diebstahl. Das wirkt sich auch deutlich positiv auf den Tarif der Versicherung aus. Fertiggaragen sind eine sichere und günstige Lösung für das Eigenheim. Wer bereits vollends zufrieden mit einem Fertighaus ausgestattet ist oder gerade mit einem liebäugelt, wird sich sicher die Frage stellen, ob sich die Anschaffung einer Fertiggarage lohnt. Schließlich ist es sinnvoll beides zeitgleich zu planen oder sogar gemeinsam in Auftrag zu geben. Doch was muss man bei der Anschaffung beachten?


Fragen, die man sich vor dem Kauf einer Fertiggarage stellen sollte

Zunächst einmal sollte man sich selbst die Frage stellen, welche Bedürfnisse die Garage erfüllen soll.

  • Soll sie sich unauffällig in das Erscheinungsbild des bereits vorhandenen oder geplanten Hauses einfügen und in den Grundriss integriert werden?
  • Muss es einen direkten Zugang zum Haus oder zum Garten geben?
  • Werden Stauraum für Gartengeräte und Fahrräder, ein Hobbyraum oder eine Vorratskammer benötigt?
  • Welche Elektrik muss verlegt und wie soll die Garage gedämmt werden?
  • Wie viele Fahrzeuge welcher Art müssen untergebracht werden?
  • Welche Genehmigungen müssen eingeholt werden?
  • Von welcher Qualität und Optik soll die Fertiggarage sein?

Prinzipiell gilt: Je speziellere Wünsche man an die Fertiggarage hat, desto schwieriger ist es, einen geeigneten Bausatz zu finden und desto kostenintensiver wird die Realisierung.


Die größten Vorteile einer Fertiggarage

Generell ist der Bau einer Fertiggarage mit viel geringeren Kosten verbunden, als der Bau einer gemauerten Garage. Eine Fertiggarage ist bereits für 2.500 bis 10.000 Euro realisierbar, während eine gemauerte Garage oft zwischen 15.000 und 30.000 Euro kostet. Ebenso wie ein Fertighaus besteht eine Fertiggarage aus einem Bausatz, der den Bau der Garage stark vereinfacht. Dadurch gibt es eine natürliche Limitierung in der Wahl der Materialien und der Bauweise. Diese ist jedoch nicht so begrenzt wie man zunächst glauben mag. Inzwischen gibt es eine große Auswahl an Formen und Materialien. Eine Fertiggarage mit maximal 10cm dicken Wänden ist sehr platzsparend im Vergleich zu einem Mauerwerk. Sie ist zudem planungssicher, da gesetzliche Anforderungen eingehalten werden, die Bauzeit sehr kurz ausfällt und die Finanzierung exakt kalkulierbar ist. Der wohl größte Vorteil der Fertiggarage ist, dass alles inklusive ist und sich um nichts als die Auswahl selbst gekümmert werden muss. Auch Fundament, Lieferung und Montage sind meist im Preis inbegriffen.

  • Beton-Fertiggaragen sind sehr robust, können optimal gedämmt werden und zählen zu den teuersten ihrer Art. Sie halten etwa 30 Jahre und können auf dem Dach mit einer Terrasse oder Grünfläche bebaut werden. Es bedarf allerdings eines schwerlasttauglichen Weges zum Aufstellort. Die Innenwände einer Beton-Fertiggarage sind entweder Flach- oder Profilwände, die Außenwände sind verputzt.
  • Witterungsbeständige Stahl-Fertiggaragen halten etwa 40 Jahre lang und können heutzutage ebenfalls verputzt werden, weshalb man ihnen die Stahlkonstruktion nicht zwangsläufig ansieht. Stahl-Fertiggaragen haben ein sehr geringes Gewicht, sind günstiger und erfordern eine regelmäßige Wartung.
  • Ähnlich verhält es sich mit Holz-Fertiggaragen, die allerdings eine sehr ansprechende Optik besitzen und aufgrund des Materials ein angenehmes Raumklima schaffen.

Das Fundament einer Fertiggarage wird üblicherweise aus Beton gegossen, meist als Streifenfundament. Die Betonbodenplatte und deren Verlegung ist meist schon im Preis inbegriffen.


Welcher Grundriss darf es sein?

Die wohl wichtigste Frage wird meist schon durch die örtlichen Gegebenheiten und den Bedarf stark beeinflusst. Wenn mehr als ein Pkw untergestellt werden soll, muss eine Entscheidung zwischen Doppelgarage mit Trennwand und Großraumgarage ohne Trennwand oder Mittelstütz getroffen werden. Außerdem können Beton-Fertiggaragen in den Hang hineingebaut oder mit speziellen Maßen versehen werden. Dennoch ist eine rechteckige Form der Standard und damit definitiv einfacher zu bauen. Extra Stauraum für Geräte und Vorräte kann ebenfalls eingeplant werden und erspart dem Bauherren einen Keller. An diesen kann eine Fertiggarage übrigens meist nicht angebaut werden. Dafür ist der Einbau weiterer Türen und Fenster ohne Probleme möglich, wenn der Platz es zulässt.


Können Elektrik und Dämmung integriert werden?

Steckdosen, Beleuchtung und Elektrik – auch für das Tor – werden nach Wunsch direkt im Werk eingebaut, installiert und mitgeliefert. Auch der Einbau einer Heizung ist möglich, in den meisten Garagen jedoch nicht notwendig. Mit dem Einbau einer Heizung sollte ebenso die Wärmeisolierung bedacht werden. Beides ist nur sinnvoll, wenn der Raum als Hobbyraum beheizt werden soll. Die Witterungsbeständigkeit von Fahrzeugen und Gartengeräten bedarf keiner zusätzlichen Wärmeisolierung.

Die Belüftung der Garage muss von Anfang an mit bedacht werden. Atmungsaktives Material und Lüftungsmöglichkeiten können Korrosionen durch Schwitzwasser vermeiden, sodass auch rostanfällige Geräte in der Garage gelagert werden können. In moderne Fertiggaragen können sogar Smart-Home-Elemente verbaut werden, die eine automatisierte Belüftung ermöglichen.


Welches Tor und welches Dach ist das richtige?

Fertiggaragen sind entweder mit einem platzsparenden Sektionaltor oder dem klassischen Schwingtor ausgestattet. Optisch kann man meist wählen zwischen Sickenoptik und Kassettenoptik. Technisch allerdings kann selten eine Wahl getroffen werden. Viele Anbieter für Fertiggaragen arbeiten mit lediglich einem Hersteller für Tore und Torantriebe zusammen. Die Auswahl ist daher begrenzt und Sie sollten auf die Modellwahl achten. Im bildlichen Beispiel wurde ein Modell (Promatic) von Hörmann verbaut, was zu den gehobenen Antrieben zählt und Potential für zukünftige Erweiterungen bietet.

Üblicherweise werden Fertiggaragen mit einem Flachdach ausgestattet. Nach persönlichem Geschmack kann bei Beton-Fertiggaragen aber auch ein Satteldach oder ein Pultdach, bestehend aus einer einzigen schrägen Dachfläche, verwendet werden. Letzteres eignet sich besonders gut, wenn eine Photovoltaikanlage integriert werden soll.

Verputzte Stahl-Fertiggaragen können, sofern statisch möglich, auch mit jeder anderen Dachform versehen werden. Bedacht werden muss allerdings, dass die Traglast bei reinen Stahl-Fertiggaragen geringer ist als bei Beton-Fertiggaragen.


Sind Sonderanfertigungen möglich?

Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind bei Fertiggaragen Sonderanfertigungen möglich. Diese sind deutlich preisintensiver, können jedoch das Beste aus der Investition in eine Garage herausholen. Zusätzliche Räumlichkeiten und spezielle Materialwünsche sind in der Umsetzung möglich. Einige Anbieter haben sich auf besondere Formen und Maße – wie spitz zulaufende Garagen, schräge Wände und L-förmige Bauten – oder Dachbegrünung spezialisiert. Auch farblich kann die Fertiggarage nach eigenen Vorlieben oder zum Haus passend gestaltet werden.


Darf es eine Fertiggarage werden?

  • Eine Fertiggarage aus Stahl eignet sich besonders als sehr kostengünstige, schnelle und unkomplizierte Variante.
  • Beton-Fertiggaragen bieten mehr Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung, sind jedoch etwas kosten- und planungsintensiver. Im Vergleich zur Massivgarage bieten sie aber immer noch einen deutlichen Kosten- und Zeitvorteil.
  • Eine Holzgarage ist die günstigste, aber auch eine besondere Wahl. Jedoch ist sie sehr aufwändig in der Wartung.

Generell eignen sich Fertiggaragen insbesondere für Menschen, die keine sehr hohen, individuellen Ansprüche an eine Garage haben. Doch auch mit einer umfangreichen Individualisierung stellt es immer noch die kostengünstige, platzsparende und planungssichere Alternative zur Massivgarage dar.