Energieeffizientes Bauen

Was macht ein energieeffizientes Haus aus? Spätestens mit dem eingeführten Gebäudeenergiegesetz stehen Hauseigentümer und solche, die es werden wollen, vor der Frage, wie sie Investitionen sinnvoll tätigen können. In dem Zusammenhang ist insbesondere der Energiestandard relevant, den die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) definiert. Doch wie sieht ein Effizienzhaus aus und welche baulichen Maßnahmen sind nötig, um die Standards einzuhalten?


Neue Heizsysteme

Über die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland werden noch mit Gas und Öl beheizt. Mit dem Gebäudeenergiegesetz versucht die Regierung, die Energiewende weiter voranzutreiben und fördert die Umstellung auf regenerative Energien. Im Fokus steht vor allem die Wärmepumpe. Die relativ teure Technik soll mithilfe finanzieller Förderungen die alten Heizsysteme ersetzen und den Energieverbrauch in Deutschland unabhängig von fossilen Energieträgern machen. Einen Teil der Fördermittel, die die KfW dafür zur Verfügung stellt, sind unmittelbar vom Energiestandard Ihrer Wohnung abhängig. Bei einer Komplettsanierung zum Effizienzhaus stellt die KfW bis zu 150.000 Euro mit einem Tilgungszuschuss bis zu 25 % bereit. Förderfähige Kosten bis zu 30.000 Euro erhalten Sie zusätzlich für einen Wechsel des Heizsystems.


Ausreichende Wärmedämmung

Der Effizienzstandard, den die KfW für Wohngebäude ausgibt, ist von zwei Größen abhängig: dem Gesamtenergiebedarf und der Wärmedämmung der Gebäudehülle. Der Gesamtenergiebedarf errechnet sich aus der Primärenergie, die sich aus dem tatsächlichen, durchschnittlichen Energieverbrauch des Hauses zusammensetzt. Berücksichtigt werden auch beispielsweise Energieverluste, die bei der Förderung, Transport und Umwandlung der Energie entstehen. Im Gegensatz dazu steht der Endenergieverbrauch, der nur den Verbrauch für das Haus selbst einbezieht. Der zweite wesentliche Faktor ist eine effektive Wärmedämmung. Experten sprechen vom Transmissionswärmeverlust, also der Energie, die über die Gebäudehülle entweicht. Sie ist von grundlegender Bedeutung, um Häuser effizient zu beheizen. Eine Aufwertung einer Immobilie zu einem Effizienzhaus bedarf oft nur wenige Schritte und ist auch aus finanzieller Sicht lohnenswert. Eine nachträglich eingebaute, moderne Wärmedämmung der gesamten Gebäudehülle (Dach, Wände, Fenster, Türen) spart oft enorme Energiekosten ein.


Förderung beantragen

Die KfW setzt den Energiestandard des Referenzhauses auf 100. Entspricht Ihre Immobilie dieser Norm, erfüllt es grundsätzlich alle Vorgaben der KfW. Je tiefer die Zahl liegt, desto effizienter ist Ihr Haus. Der beste Wert für Neubauten ist der Effizienzhausstandard 40. Es verbraucht lediglich 40 % der Primärenergie des Referenzhauses und hat einen Transmissionswärmeverlust von höchstens 55 %. Mit Renovierungsmaßnahmen können Sie auch alte Gebäude aufwerten und den Standard erhöhen. Die KfW knüpft die Höhe der Förderungen an die erreichbare Energieeffizienz. Damit Sie an den Fördertopf gelangen, müssen Sie einen sogenannten Energieeffizienz-Experten beauftragen, der die energetische Fachplanung übernimmt, die Bauarbeiten begleitet und auch für die Abnahme zuständig ist. Anteile an den Kosten für die Energieberatung übernimmt die KfW.


Lohnt sich das?

Je umfangreicher und kostenintensiver Renovierungen sind, desto mehr lohnt sich eine Energieberatung. Bei Neubauten ist es in nahezu allen Fällen sinnvoll, die Angebote der KfW anzunehmen. Die Investitionskosten steigen zwar in der Regel mit der Effizienzklasse an, die holen Sie über die vielen Jahre, in denen Sie das Haus nutzen, wieder rein. Wer weniger, aber dennoch effizient investieren möchte, ist oft mit einer verbesserten Wärmedämmung gut beraten, die in vielen älteren Häusern nicht mehr dem Standard entspricht.