Bausatzhaus

Das Bausatzhaus - mit Eigenleistung zum eigenen Haus


Ein Bausatzhaus eröffnet auch Bauherren den Weg zu einem Eigenheim, die über ein knapperes Budget verfügen. Möglich ist das mit dem Bausatzhaus, bei dem ein großer Teil der Arbeiten selbstständig erledigt werden. Voraussetzung sind allerdings handwerkliches Geschick, die Bereitschaft, viel Zeit in den Hausbau zu investieren und eine realistische Einschätzung bezüglich der eigenen Fähigkeiten und der Belastbarkeit aller Familienmitglieder.

Die persönlichen Voraussetzungen für den Bau eines Bausatzhauses

Um ein Projekt wie das Bausatzhaus umsetzen zu können, bedarf es einiger persönlicher Voraussetzungen. Neben dem bereits erwähnten handwerklichen Geschick sind viel Zeit und Durchhaltevermögen gefragt, eine hohe Frustrationstoleranz sowie der Verzicht auf andere Freizeitvergnügungen, weitgehend auch auf das Familienleben und auf längere Entspannungsphasen. Die Arbeiten am Bausatzhaus finden bei Berufstätigen vorwiegend nach Feierabend und an den Wochenenden statt, was sich je nach Umfang der Eigenleistung bis zu einem Jahr oder länger hinziehen kann. Von unschätzbarem Wert ist die Hilfe von Freunden und Verwandten. Diese müssen allerdings, sofern die gesetzliche Unfallversicherung nicht greift, für Arbeiten am Bausatzhaus über eine separate Unfallversicherung abgesichert werden.

Der Umfang der Eigenleistungen
Der Umfang der Eigenleistung ist beim Bausatzhaus variabel. Eine Rundum-Betreuung kann mit gekauft werden, die die Überwachung der Baustelle und Beratungsleistungen qualifizierter Mitarbeiter zum Inhalt hat. Möglich ist auch eine Kombination der Leistungen in Form eines sogenannten Mitbau-Hauses, bei dem der Hausanbieter und der Bauherr gemeinsam bauen. Das bedeutet, dass der Bauherr nur bestimmte und vorher vertragliche geregelte Arbeiten übernimmt, während der Hausanbieter alle übrigen Bauleistungen erbringt. Das gilt zum Beispiel für den Rohbau, der Teil des Bausatzes ist. Die Baufirma übernimmt dann für diesen Bauabschnitt die Betreuung und kümmert sich um die Lieferung der Baumaterialien, die der Bauherr vor Ort selbst zusammensetzt. Die Lieferung der einzelnen Materialpakete erfolgt entsprechend dem Baufortschritt. Der zeitliche Aufwand und auch der Preis orientieren sich am gewünschten Haustyp und am Umfang der vom Bauherrn erbrachten Eigenleistung. Als Bausatzhaus angeboten wird mittlerweile eine Vielzahl von unterschiedlichen Haustypen, die vom Einfamilienhaus über den Bungalow, das Energiesparhaus und das Holzhaus bis zur Stadtvilla reichen.

Die Vorteile eines Bausatzhauses

Ein Bausatzhaus bietet eine Reihe von Vorteilen, nämlich diese:

  • Der wohl größte Vorteil eines Bausatzhauses liegt in seiner Kosteneffizienz. Bedingt durch die hohe Eigenleistung, die nicht nur den Innenausbau, sondern auch den Rohbau umfassen kann, lassen sich die Baukosten wesentlich verringern.
  • Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Bausatzhaus in unterschiedlichen Varianten angeboten wird, sodass Wahlmöglichkeiten zwischen den einzelnen Haustypen bestehen. Unterschiede gibt es hinsichtlich der verwendeten Materialien und auch in Bezug auf den Grundriss, die Wohnfläche sowie bezüglich der Bauweise.
  • Regelmäßig können individuelle Vorlieben in den Bau mit einbezogen werden, sodass ein Bausatzhaus Raum für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten lässt.

Die Nachteile eines Bausatzhauses
Ein Bausatzhaus ist auch mit Nachteilen verbunden, nämlich diesen:

  • Um ein Bausatzhaus bauen zu können, bedarf es einiger persönlicher Voraussetzungen, die vom handwerklichen Geschick bis zu organisatorischem Talent sowie Ausdauer und Zähigkeit reichen.
  • Auch wenn die Materiallieferungen in Händen des Hausanbieters liegen, bedarf es doch einer guten Koordination, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Die Materialpakete müssen ausgepackt, die Materialien sortiert, in einzelne Arbeitsschritte gegliedert und dann ausgeführt werden. Das erfordert außerdem eine zeitliche Abstimmung mit Handwerkern, mit Verwandten, Freunden, Bekannten und anderen Dienstleistern, um bereitstehende Arbeitskräfte auch gezielt einzusetzen und Leerläufe zu vermeiden.
  • Nicht zu unterschätzen ist der immense Zeitaufwand, der in den Hausbau investiert werden muss. Da sind Konflikte vorprogrammiert, die ausgehalten werden müssen. Das schafft nicht jeder, und so kann es passieren, dass das Bausatzhaus fertiggestellt wird, die Familie jedoch in Schutt und Asche liegt.
  • Es ist deshalb sinnvoll, bei der Wahl des Hausanbieters auf einen guten Beratungsservice und exzellente Betreuungskonditionen zu achten. Es muss klar sein, wer für die einzelnen Arbeits- und Montageschritte zu welchem Zeitpunkt zuständig ist und wer im Schadensfall haftet. Denn bei Eigenleistung des Bauherrn ist im Allgemeinen das Gewährleistungsrecht ausgeschlossen.